Montag, 25. Mai 2009
Zweite Etappe Oberdischingen – Biberach
Morgens war einiges im Frühstücksraum los. Es war für 15 Pilger gedeckt. Andere Pilger waren entweder später gekommen, bzw. waren in einem Haus nebenan untergebracht, daher die wundersame Vermehrung. Selber lief ich als erster um 08:00 Uhr los. Es war bedeckt, regnete aber (noch) nicht. Den Jakobsmuscheln folgend, bin ich über die B311. Leider sagte ein Schild, dass der Übergang über die Donau am Kraftwerk gesperrt sei. Daher versuchte ich, die Feldwege nicht Richtung Kraftwer, sondern in Richtung Autostraße zu benutzen, damit ich über die Donau kam. Leider landete ich an der Donau, und es waren keine weiteren Feldwege da. So lief ich durch die Felder an der Donau entlang. Und es fing zu regnen an… Toller Morgen :-(

Aber dann bin ich doch noch irgendwie nach Ersingen gekommen. Da ich nicht nochmals falsch laufen wollte, und mir die Landstraßen sicher erschienen (da kann man sich nicht verlaufen), bin ich auf dem Radwegen neben der Straße weiter nach Rißtissen, Niederkirch, Unter- und Obersulmentingen. Im Reiseführer stand nämlich, dass diese Strecke schwer zu finden ist. In Rißtissen musste ich leider meine erste Blase behandeln. Am kleinen Zeh des linken Fuß hat sich auf der Unterseite so ein kleines Mistding eingenistet…

Ab Obersulmentingen schien es mir laut Wanderkarte wieder sicher und einfach zu sein, dem Jakobsweg zu folgen. Daher lief ich nach Obersulmentingen wieder den Muscheln hinterher. Und es funktionierte. Ich kam bei Schemmerberg raus. Hier wollte ich wieder auf eigene Faust abkürzen, aber dies handelte mir einen kleinen Umweg ein. Naja, selber schuld. Aber bis Äpfingen, meinem eigentlichen Ziel war es ja nicht mehr weit. Leider brannte, nachdem sich die Wolken verzogen hatten, die Sonne erbarmungslos runter. Aber es ging durch einen Wald bis Äpfingen, daher war es nicht so schlimm.

In Äpfingen ging ich zu der Wirtschaft, welche ich vorreserviert hatte für die Nacht. Ich bestellte einen Salat und entschied, da es erst 13:00 Uhr war, dass ich noch ein Stückchen weiter laufe, sprich bis Biberach. Aber – ich bin ja schlau – nicht den original Jakobsweg, sondern an der Straße entlang. Warum? Ganz einfach: der Jakobsweg würde eine längere und bergige Strecke bis Biberach bedeuten, die Variante an der Straße bedeutet eine flache und kürzere Strecke. Und zudem kenne ich diese Strecke vom Fahrrad-Fahren her.

So bin ich dann weiter gelaufen. Leider hat die Sonne heruntergebrannt, aber ich habe öfters mal angehalten und getrunken. In Biberach wurde ich freundlich in der Tourist-Info beraten und bin dann zu einem günstigen Hotel (26 EUR ohne Frühstück) geschickt worden. Nach dem Einchecken wollte ich mir Kohlenhydrate einwerfen. Sprich Spagetti beim Italiener. Da das Hotel direkt in der Innenstadt lag, bin ich dort noch ein bisschen herumgelaufen. Aber Biberach hat hauptsächlich Dönerstände (und BMW 3er) zu bieten, daher habe ich mir dann doch Schnitzel mit Spätzle und Salat gegönnt.

Gegenüber von meinem Hotel war ein Internetcafe, welches ich nach dem Essen aufsuchte. Sonst bis um 22:00 Uhr offen, an dem Tag leider außnahmsweise ab 18:00 Uhr geschlossen. So ein Mist. Und noch mal rumlaufen und ein anderes suchen wollte ich nicht mehr. Dann muß ich meine Berichtserstattung eben verschieben - sorry, ich hab´s probiert. So bin ich dann früh ins Bett gegangen 19:30.

Die Strecke hat mir bis Schemmerberg gut gefallen, dann war es zu heiß. Die vielen Km habe ich am Ende dann doch als Muskelkater gefühlt.
Für die Statistiker: ich bin 34,0 km in 7,5 Std. (inkl. Pausen) gelaufen.

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Erste Etappe Ulm – Oberdischingen
Erste Etappe Ulm – Oberdischingen

Morgens bin ich schon sehr früh aufgestanden. Voller Erwartung, was mich so alles erwartet bin ich zum Münsterplatz gefahren. Leider war das Wetter nicht so gut. Als ich aus dem Haus ging, hat es doch glatt zu regnen angefangen.

Am Münster wollte ich meinen ersten Stempel für meinen Pilgerausweis holen, sozusagen als Startschuss. Leider war der Eingang zum Münster (da wo man zum Turm hoch geht) zu. Daher habe ich mich an das Münsterportal gesetzt und gewartet, dass es 09:00 Uhr wird (es war 8:45 Uhr). Aber das Münster war gar nicht abgeschlossen. Aus der Türe am Portal kamen vier Damen mit großen Rucksäcken und Regenklamotten. Als sie meine Jakobsmuschel an meinem Rucksack sahen meinten sie, dass wir denselben Weg hatten: Gleich zum Start habe ich also die ersten Mitpilger getroffen.

Die vier sind dann weiter gezogen, ich bin dann ins Münster, und habe mir dieses angeschaut. Als es dann 09:00 Uhr wurde, bin ich wieder zum Turmeingang, und erhielt meinen Stempel. Und los ging es. Als ich so durch die Ulmer Altstadt lief (ich habe ja vorher die Beschreibung durchgelesen, wo es lang geht) ist mir erst aufgefallen, wie gut aber auch nicht zu auffällig der Jakobsweg beschildert ist. Nach dem Saumarkt, als es dann bei der Eisenbahnerbrücke rechts Richtung Zinglerstraße ging, bin ich am Blindengarten vorbei gegangen. Da war ich seit meiner Kindheit nicht mehr. Auch die weitere Wegstrecke bis zur Zinglerbrücke habe ich nicht mehr in Erinnerung, und so entdeckte ich als alter Ulmer einen schöne Parkanlage.

Und weiter ging es die Zinglerstraße entlang, dann in die Römerstraße. Kurz vor dem Römerplatz habe ich noch eine Bekannte vom Salsa getroffen. Und am Brezelstüble habe ich den nächsten Bekannten getroffen, dieses Mal von früher (KJG-Zeiten). Und als ich so weiterlaufe, sehe ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite zwei Wanderer, ebenfalls mit großen Rucksäcken und mit großen Wanderstäben. An den Stäben war eine Jakobs-Muschel befestigt. Na das kann ja heiter werden, wenn so viele den Weg gehen….

Zusammen mit den zweien bin ich bis zur KZ-Gedenkstätte gelaufen. Ich erfuhr, dass sie aus dem Fränkischen (??? irgendwo die Gegend ???) kamen, heute in Ulm mit dem Zug angekommen sind und bis zum Bodensee wollen. Sie hatten schon Pilgererfahrung und waren mit dem Zelt unterwegs. Sie berichteten, dass sie sogar die Jakobsmuscheln mal abmachen mussten, da sie immer angesprochen wurden. Und was passierte uns in dem Moment: Ein Auto hielt neben uns, das Fenster wurde heruntergekurbelt und gefragt: „Seid Ihr Jakobspilger?“ – Und ich dachte noch, warum hält ein Ulmer Auto mit Stadt-Kennzeichen neben uns – weis der nicht wo hin er will…

Ab dem Hochsträß bin ich wieder meinen zügigen Schritt gelaufen und habe die zwei anderen Pilger hinter mir gelassen. Es ging vorbei an der Hochsträßlinde nach Grimmelfingen. Hinter Grimmelfingen begegneten mir nochmals zwei Pilgerinnen. Ich bin zügig vorbei, und wurde dann von den zweien angesprochen. Es ist wohl üblich, dass sich Jakobspilger, wenn sie sich begegnen austauschen woher, wohin, wie lange,… Und wieder weiter.

Nach Einsigen kam eine Bank, und da ich schon lange unterwegs war ohne Pause setzte ich mich für ein viertel Stündchen hin. Und es kamen wieder zwei mit Muscheln an den Rucksäcken vorbei. Meine Muschel war verdeckt, somit war mir dieses Mal das Austauschen erspart. Aber dies holte ich dann nach, als ich die beiden kurz vor Erbach einholte. In Erbach besuchte ich erst mal die Tanke und versorgte mich mit „Bifi-Roll“ und was zum Trinken.

Die restliche Strecke ging an Felder vorbei, wobei es bei Donaurieden kurz ziemlich steil bergauf ging. Und dann war ich um 14:00 Uhr in Oberdischingen. Die Herberge habe ich auch gleich gefunden. Diese Herberge ist speziell für Jakobspilger. Und so liefen bis zum Abend die vier Damen vom Münsterplatz, ein Fränkisches Ehepaar, und noch zwei andere Pilgerinnen ein. Zusammen haben wir zu Abend gegessen (kalt) und sind noch bis um neun zusammen gesessen.

Ein schöner Auftakt zu den kommenden Wochen. Blasen habe ich mir keine gelaufen, das Wetter war angenehm (nur am Anfang hat es immer mal wieder kurz geregnet), und ab Donaurieden hat die Sonne runtergebrannt.
Für die Statistiker: ich bin 21,5 km in 5 Std. (inkl. Pausen) gelaufen.

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